Bewegung und Lernen
Bewegung ist wichtig für die körperliche, kognitive und emotionale Entwicklung
Dass Bewegung zu einem gesunden Leben dazu gehört, wissen wir alle. Die spannende Frage ist wie immer, ob wir auch im Alltag daran denken und es vor allem auch tun… Heute möchte ich mit dir schauen, wie Bewegung und Lernen zusammenhängen und wie es in eurem Alltag aussieht. Viele der Erkenntnisse gelten übrigens nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene bis ins hohe Alter.
Warum Bewegung so wichtig ist
Zu Anfang eine kurze Zusammenfassung, warum Bewegung generell wichtig ist für eine gesunde Entwicklung bei Kindern:
Wie viel Bewegung ist nötig?
Es wird empfohlen, dass Kinder mindestens 90 Minuten körperliche Aktivität pro Tag ausüben sollten, um diese gesundheitlichen Vorteile zu erhalten. Dabei sollten die Aktivitäten altersgerecht und abwechslungsreich sein, um den Spaß an der Bewegung zu fördern.
Was passiert in unserem Gehirn, wenn wir uns bewegen?
Bewegung und Lernen – einige Vorteile
Wie sieht die Realität in deiner Familie aus?
Bewegung ist ein Grundbedürfnis von Kindern, sie haben von Natur aus ein angeborenes Bewegungsbedürfnis und sind neugierig und aktiv. Außerdem spielt Bewegung eine wichtige Rolle für ihre körperliche und geistige Gesundheit, für ihre Entwicklung und ihr Wohlbefinden. Allerdings verbringen viele Kinder heute einen Großteil ihrer Zeit im Sitzen. Zum einen sitzen sie natürlich in der Schule viele Stunden pro Tag und später bei den Hausaufgaben, aber auch in ihrer Freizeit fehlt durch Fernsehen, Computerspiele oder Smartphone-Nutzung oft genügend Bewegung. Wie sieht es bei dir und deiner Familie aus?
Was könntest du tun, damit es dir und deiner Familie gut geht mit Bewegung und Lernen?
Jede Familie ist einzigartig und so gibt es natürlich unterschiedliche Möglichkeiten, was du tun könntest, um dein Kind (und dich) bei körperlichen Aktivitäten zu unterstützen. Überlegt vielleicht auch gemeinsam, was jedem gut tut und Freude bereitet.
Die Voraussetzung: Auf Bedürfnisse achten
Wichtig ist als erstes, aufmerksam zu sein und darauf zu achten, welche Bedürfnisse es gibt. Denn häufig gehen wir nach „Schema F“ vor, wie zum Beispiel: Heimkommen, Essen, Hausaufgaben machen etc.“, ohne überhaupt darauf zu achten, ob es der jeweiligen Situation gerecht wird.
Mögliche Situationen
1. Alles super
Bei euch ist alles super. Ihr seid alle fit und in Bewegung und habt eine gute Balance gefunden, die euch gut tut. Dann freut euch und behaltet das unbedingt bei!!
2. Bewegung zum Abbau von Anspannung
Dein Kind kommt von der Schule nach Hause und ist unausgeglichen, gereizt und angespannt. Dann könnte es durchaus sein, dass es nach dem Schulalltag und den vielen Stunden, in denen es still sitzen musste, Bewegung braucht.
In dem Fall ist es nicht hilfreich, direkt mit den Hausaufgaben zu beginnen, wo man auch noch still sitzen und konzentriert arbeiten soll. Auch die Nutzung von Smartphone oder Fernsehen ist in diesem Fall nicht sinnvoll, da es zwar ablenkt, aber in der Regel das Hirn weiterhin stimuliert und keine wirkliche Entspannung schafft. Außerdem fehlen die positiven Elemente der Bewegung. Also lieber erst einmal die Anspannung, den Frust und sonstige Gefühle über körperliche Aktion abbauen und wieder ins Gleichgewicht kommen.
3. Bewegung, um den Kopf frei zu bekommen
Dein Kind ist erschöpft und sein Kopf ist voll. Dann schau ob es erst einmal Ruhe braucht. Dann kann es helfen, erst einmal eine ruhige, entspannende Tätigkeit zu machen wie Malen, Basteln oder ein Hörbuch hören. Oder vielleicht hilft es, sich zu bewegen, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Frag dein Kind und probiert es einfach aus.
4. Bewegung nicht als Strafe oder Belohnung
Ich weiß, dass es oft nahe liegt zu sagen: Wenn du jetzt nicht Hausaufgaben machst und lernst, dann gehst du nicht raus, nicht zum Sport etc. Oft ist es aber kontraproduktiv. Denn Bewegung ist so wichtig – auch um gut lernen zu können. Und wenn es als Belohnung bzw. Bestrafung benutzt wird, kann es einen ungünstigen Teufelskreis in Gang setzen, an dessen Ende viel Gutes verloren geht. Deshalb nutze wenn möglich Sport oder Bewegung nicht als Strafe.
Bewegung muss kein Sport im Verein sein. Einfach rennen, Ball spielen, klettern, Rad fahren und spielen zählen auch dazu! Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren.
Demnächst kommen auch Infos zum Thema „Warum hat mein Kind keine Lust auf Bewegung“.
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