Bewusstseinszustände – Kinder leben die ersten 11 Jahre mehr oder weniger im Trancezustand

Das Wissen, dass Kinder in den ersten Lebensjahren verschiedene Bewusstseinszustände durchlaufen und einen großen Teil der Zeit in einem tranceähnlichen Zustand leben, finde ich so wichtig. Denn es hat so viele Auswirkungen: auf das Entstehen von Überzeugungen, aber auch von Glaubenssätzen, auf das Selbstbewusstsein und nicht zuletzt auf euer Zusammenleben… Deshalb will ich dir hier Wissen geben, damit du euer Leben gut gestalten kannst. Ich werde in einigen Artikeln immer wieder darauf zurück kommen.

Mein Kind hört einfach nicht zu…

Du kennst das bestimmt: Du rufst deinem Kind etwas zu, erzählst, erklärst und nichts passiert. Du hast das Gefühl, alles 3x sagen zum müssen, bis es ankommt. Oder dein Kind träumt öfters mit offenen Augen und starrt die buchstäblichen Löcher in die Luft. Oder es läuft genau vor ein Auto, was es doch hätte sehen müssen und du schreist gerade noch „Stopp“…! Und obwohl deine Lösungen fürs Rechnen total logisch sind, versteht es dein Kind trotzdem irgendwie nicht. Für diese und noch viele andere Phänomen gibt es eine Erklärung. Verschiedene Bewusstseinszustände.

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Das ist das Geheimnis: Kinder leben einen großen Teil der Zeit in einem anderen Bewusstseinszustand als wir Erwachsene das tun, weil sich ihr Gehirn noch in der Entwicklung befindet und sie  deshalb ein anderes Hirnwellenmuster haben. Klingt kompliziert? Ich will es dir im Folgenden Schritt für Schritt erklären.

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Denn dieses Wissen so wertvoll! Damit kannst  du zum einen dein Kind ganz anders verstehen und weißt, was mit ihm los ist. Und zum anderen kannst du so viel besser mit deinem Kind umgehen und es in seiner Entwicklung optimal unterstützen. Außerdem können wir als Erwachsene diese Erkenntnisse auch für uns selbst zur Erledigung von Aufgaben und zur Entspannung nutzen. „Wozu kann ich das Wissen nutzen?“ – dazu gibt es hier bald noch mehr Artikel.

Bereit? Super! Ich war damals total fasziniert und erstaunt, als ich anfing, mich mit diesen Themen zu beschäftigen und bin gespannt, wie es dir geht!

Lass uns mit Bewusstseinszuständen und Gehirnentwicklung anfangen

Was ist ein „Bewusstseinszustand“?

Zuallererst will ich dir erklären, was ein „Bewusstseinszustand“ ist. Für manche Menschen klingt das esoterisch, doch ist es ganz natürliches körperliches Phänomen, objektiv messbar und ein wichtiger Bereich der Forschung in der Neurowissenschaft.

Ein Bewusstseinszustand bezieht sich auf den Grad der Wachheit und Aufmerksamkeit einer Person sowie auf ihre Fähigkeit, ihre Umgebung und ihre eigenen Gedanken und Empfindungen wahrzunehmen und zu verarbeiten. Wir alle kennen verschiedene Arten von Bewusstseinszuständen und befinden uns täglich darin, wie beispielsweise im Wachzustand, Schlafzustand, Traumzustand oder Meditation.

Diese Bewusstseinszustände bestimmen ganz wesentlich die Art und Weise, wie wir unsere Umgebung wahrnehmen und wo unsere Aufmerksamkeit liegt. Je nach Bewusstseinszustand zeigt unser Gehirn verschiedene Muster von Hirnwellen.

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Was sind Hirnwellen?

Hirnwellen sind elektrische Signale, die von den Nervenzellen im Gehirn erzeugt werden und mithilfe von speziellen Geräten wie Elektroenzephalogrammen (EEG) gemessen werden können. Egal was wir tun – es sind immer viele Nervenzellen in oft ganz verschiedenen Hirnarealen gleichzeitig aktiv. Diese „schwingen“ gemeinsam und es entstehen sogenannte Hirnwellen.

Je nachdem welchen Aktivitäten wir gerade nachgehen oder in welchen Emotionen wir uns gerade befinden, weisen die Hirnwellen verschiedene Frequenzen auf, das heißt, es entstehen verschiedene Hirnwellenmuster, durch die sich der Mensch in verschiedenen Bewusstseinszuständen befindet. Da diese mit Hilfe von Elektroden auf der Kopfhaut gut messbar sind, wissen wir, welche Frequenzen/Hirnwellen bei welchen Aktivitäten auftreten.

Das Gehirn von Kinder entwickelt sich rasend schnell

Das Spannende ist nun, dass sich das Gehirn von Kindern extrem schnell entwickelt und dabei eine enorme Entwicklung durchmacht. In dieser Zeit werden Milliarden von Nervenzellen gebildet, die sich untereinander vernetzen und so komplexe Funktionen ermöglichen. Die Hirnentwicklung findet in verschiedenen Phasen statt, in denen jeweils bestimmte Hirnwellen vorherrschen. Deshalb befinden sich Kinder in anderen Bewusstseinszuständen als Erwachsene und Säuglinge/Babys wiederum in anderen als ältere Kinder. Aber gleich vorneweg: Auch wir Erwachsenen können uns in allen diesen Stadien befinden, aber zu anderen Zeiten und in anderen Zeiträumen.

Welche Hirnwellen bzw. Bewusstseinszustände gibt es?

Als nächstes möchte ich dir die verschiedenen Hirnwellen vorstellen, damit du weißt, was wo passiert. Wenn du magst, kannst du diesen Schritt aber auch erst einmal überspringen und im nächsten Abschnitt schauen, in welchem Stadium sich dein Kind gerade befindet und später hierher zurückkehren.

In diesen Bereichen kann sich dein Gehirn befinden

Es gibt kurz gesagt folgende Frequenzen, in den wir uns (bzw. unser Gehirn) befinden können. Falls du in anderen Quellen liest, kann es sein, dass die Grenzen ein klein wenig anders gezogen werden. Die Frequenzen werden in Hertz gemessen und bedeuten „Schwingungen pro Sekunde“.

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Tiefschlaf ohne Bewusstsein
Delta-Wellen (0,2-3 Hertz):

Hier befinden wir uns im Tiefschlaf, das Bewusstsein ist nicht aktiv.

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Tiefschlaf ohne Bewusstsein
Delta-Wellen (0,2-3 Hertz):

Hier befinden wir uns im Tiefschlaf, das Bewusstsein ist nicht aktiv.

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Trance, Kreativität, Fantasie
Theta-Wellen (4-7 Hertz):

Dieser Zustand entsteht im Schlaf, vor allem REM-Schlaf, aber auch in tiefer Meditation oder tiefen Trancezuständen. Theta-Wellen bilden den Übergang zum Schlaf, aber auch zur Kreativität. Besonders wenn sie sich mit Alpha-Wellen mischen, können wir den Inhalt erinnern und bewusst wahrnehmen. So ist der Zugang zu unbewussten Gedanken möglich. Charakteristisch sind in diesem Zustand auch eine erhöhte Lernfähigkeit und Fantasie.

 

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Trance, Kreativität, Fantasie
Theta-Wellen (4-7 Hertz):

Dieser Zustand entsteht im Schlaf, vor allem REM-Schlaf, aber auch in tiefer Meditation oder tiefen Trancezuständen. Theta-Wellen bilden den Übergang zum Schlaf, aber auch zur Kreativität. Besonders wenn sie sich mit Alpha-Wellen mischen, können wir den Inhalt erinnern und bewusst wahrnehmen. So ist der Zugang zu unbewussten Gedanken möglich. Charakteristisch sind in diesem Zustand auch eine erhöhte Lernfähigkeit und Fantasie.

 

hirnwellen-kinder-alpha-wellen

Entspannter Wachszustand
Alpha-Wellen (8-14 Hertz):

Hier sind wir im entspannten Wachzustand. Wir kennen diesen Zustand z.B. kurz vor dem Aufwachen oder Einschlafen oder beim Tagträumen – ein Stadium zwischen Wachsein und Schlaf. Mit diesem Bereich und dem Theta-Bereich arbeitet zumeist die Hypnose. Auch im Alpha-Bereich sind die Lernfähigkeit sowie das Erinnerungsvermögen hoch.

 

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Entspannter Wachszustand
Alpha-Wellen (8-14 Hertz):

Hier sind wir im entspannten Wachzustand. Wir kennen diesen Zustand z.B. kurz vor dem Aufwachen oder Einschlafen oder beim Tagträumen – ein Stadium zwischen Wachsein und Schlaf. Mit diesem Bereich und dem Theta-Bereich arbeitet zumeist die Hypnose. Auch im Alpha-Bereich sind die Lernfähigkeit sowie das Erinnerungsvermögen hoch.

 

hirnwellen-kinder-beta-wellen

Der logisch-analytische Verstand
Beta-Wellen (15-38 Hertz):

In diesem Bereich liegt unser Alltagsbewusstsein, in dem der analytische, logische Verstand aktiv ist. Es ist ein konzentrierter Wachzustand, in dem wir bewusst und aufmerksam sind. Im hohen Beta-Bereich befinden wir uns im gestressten Zustand und spüren innere Unruhe.

 

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Der logisch-analytische Verstand
Beta-Wellen (15-38 Hertz):

In diesem Bereich liegt unser Alltagsbewusstsein, in dem der analytische, logische Verstand aktiv ist. Es ist ein konzentrierter Wachzustand, in dem wir bewusst und aufmerksam sind. Im hohen Beta-Bereich befinden wir uns im gestressten Zustand und spüren innere Unruhe.

 

hirnwellen-kinder-gamma-wellen

Geistige und körperliche Höchstleistungen
Gamma-Wellen (> 30 Hertz):

In diesem Zustand sind Menschen höchst konzentriert, fokussiert und können geistige und körperliche Höchstleistungen erbringen. Es besteht ein hoher Informationsfluss. Dieser Zustand wird auch mit mystischen und transzendenten Erfahrungen in Verbindung gebracht. Die Gammawellen wurden zuletzt entdeckt und sie sind von allen Wellen bislang noch am wenigsten erforscht.

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Geistige und körperliche Höchstleistungen
Gamma-Wellen (> 30 Hertz):

In diesem Zustand sind Menschen höchst konzentriert, fokussiert und können geistige und körperliche Höchstleistungen erbringen. Es besteht ein hoher Informationsfluss. Dieser Zustand wird auch mit mystischen und transzendenten Erfahrungen in Verbindung gebracht. Die Gammawellen wurden zuletzt entdeckt und sie sind von allen Wellen bislang noch am wenigsten erforscht.

Die Entwicklung der Bewusstseinszustände und Hirnwellen nach Lebensalter

Je nachdem, in welchem Alter dein Kind gerade ist, sind bestimmte dieser Hirnwellen dominant. Das heißt, es entstehen bestimmte Bewusstseinszustände. Aus diesen erklären sich viele Dinge, die du in deinem Alltag beobachten kannst – und die uns Erwachsene auch manchmal ganz schön nerven können, besonders wenn wir es eilig haben.

Babys und Kleinkinder zwischen 0 – 24 Monate

Während der ersten Lebensmonate haben Babys in der Regel hauptsächlich Delta- und Theta-Wellen, die mit Schlaf und Entspannung verbunden sind. Theta-Wellen zeigen sich beim Träumen und bei Erinnerungen, während Delta-Wellen bei tiefem Schlaf auftreten. Im Alter von 6-12 Monaten zeigen sich zunehmend Alpha-Wellen, die mit Wachheit und Entspannung in Verbindung verknüpft werden können und wichtig sind für die Entwicklung von Aufmerksamkeit und Konzentration. Im Alter von 12-24 Monaten zeigen Kleinkinder dazu auch Beta-Wellen, die mit Wachheit und Konzentration in Verbindung gebracht werden, aber nur sehr kurz. Zusammengefasst verbringen Babys und Kleinkinder also den Großteil ihres Tages in tranceähnlichen Bewusstseinszuständen.

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Kinder zwischen 2 – 6 Jahren

Wenn Kinder wachsen, verändern sich ihre Hirnwellen. Im Alter von 2-6 Jahren verbringen Kinder immer viel Zeit in tranceähnlichen Zuständen, aber nicht mehr ganz so viel wie in den ersten beiden Jahren. Sie können Beta-Wellen zeigen, die mit kognitiver Aktivität und Konzentration in Verbindung gebracht werden, das heißt Kinder in diesem Alter beginnen, ihre Fähigkeit zu entwickeln, ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren und zu wechseln – so können sie längere Zeit auf eine Aufgabe oder Aktivität konzentriert bleiben. Der analytische Verstand beginnt sich auszubilden, das rationale und kritische Denken ist in diesem Alter jedoch nur sehr schwach ausgeprägt.

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Einige Studien haben übrigens gezeigt, dass die Hirnwellen von Kindern, die viel Zeit vor Bildschirmen verbringen, anders sind als die von Kindern, die dies nicht tun. Kinder, die viel Zeit vor Bildschirmen verbringen, zeigen Anzeichen, die in Verbindung mit Stress und Anspannung stehen können.

Vorschulkinder befinden sich typischerweise oft in einem Bewusstseinszustand aus einer Mischung aus Alpha-, Theta- und niedrigen Beta-Wellen (ebenso wie übrigens Yogis). Vielleicht sollten wir uns also öfters Kinder in diesem Alter zum Vorbild nehmen…

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Nach dem Beginn der Schulzeit befinden sich Kinder dann zunehmend in dem eher hochfrequenten Beta-Bereich, der typisch für uns Erwachsene ist, während sich das Vorkommen der anderen Wellen verringert.

Kinder zwischen 6 – 11 Jahren

Im Alter von 6 bis 11 Jahren entwickelt sich das Gehirn von Kindern kontinuierlich weiter und ihre Hirnwellenaktivität ändert sich im Vergleich zu früheren Lebensjahren. In dieser Phase sind die Alpha-Wellen am stärksten ausgeprägt. Alpha-Wellen treten in einem Zustand von Entspannung und Ruhe auf. Sie können eine Verringerung von Stress bewirken und Kindern helfen, sich zu entspannen und sich besser zu erholen.

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Kinder in diesem Alter können aufgrund der Zunahme der Alpha-Wellen ihre Aufmerksamkeit und Konzentration verbessern. Das analytische Denken bildet sich weiter aus. Dies führt dazu, dass Kinder in der Lage sind, Aufgaben, die eine gewisse kognitive Kontrolle erfordern, besser zu bewältigen. Sie fangen an, Dinge zu hinterfragen und beginnen, das Prinzip von Ursache und Wirkung zu verstehen.

Die schnellen Beta-Wellen sind mit Konzentration und Lernen verbunden und treten während des Wachzustands und bei kognitiv anspruchsvollen Aufgaben auf. Je älter die Kinder werden, desto mehr Beta-Wellen können sie im Vergleich zu jüngeren Kindern produzieren. Das verbessert ihre Fähigkeit zur Verarbeitung von Informationen und hilft bei der Bewältigung komplexer Aufgaben. Allerdings kann ein Übermaß an Beta-Wellen auch dazu führen, dass Kinder angespannt, nervös oder gestresst sind.

Theta-Wellen, die langsamen Hirnwellen, sind in dieser Altersstufe immer noch stark vorhanden, was mit einem Zustand von Entspannung, Ruhe und Imagination verbunden ist. Kinder befinden sich dadurch immer noch häufig in einem Zustand einer leichten Trance.

In dieser Altersgruppe ist die Gamma-Aktivität erhöht, was auf eine erhöhte Aktivität in höheren Hirnfunktionen wie der kognitiven Kontrolle, der Aufmerksamkeit und der Problemlösung hindeutet.

Insgesamt verbringen Kinder in diesem Alter aber weniger Zeit in tranceähnlichen Zuständen als in den ersten 5 Lebensjahren. Sie haben normalerweise eine bessere Kontrolle über ihre Aufmerksamkeit und können sich für längere Zeit auf eine Aufgabe konzentrieren. Sie können auch ihre Aufmerksamkeit effektiver zwischen verschiedenen Aufgaben oder Aktivitäten wechseln.

Wie immer ist es wichtig, dass ihr beachtet, dass hier eine recht breite Alterspanne betrachtet wird und jedes Kind sein eigenes Entwicklungstempo und individuelle Besonderheiten hat!

Jugendliche zwischen 12 – 18 Jahren

Während der Adoleszenz, also der Entwicklung vom Jugendlichen zum Erwachsenen, im Alter zwischen 12 und 18 Jahren durchläuft das Gehirn tiefgreifende Veränderungen, die sich auch in der Hirnwellenaktivität widerspiegeln. Ab 12 Jahren steigt der Anteil der Beta-Wellen weiter an und die anderen Zustände treten in den Hintergrund. Der kritische Verstand und das logische Denken werden weiter ausgebaut und der Jugendliche ist zunehmend in der Lage, jederzeit logisch zu denken und kann besser langfristige Entscheidungen treffen. Allerdings kann eine übermäßige Aktivität von Beta-Wellen auch zu Stress und Angstzuständen führen.

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Im Gegenzug nehmen Alpha-Wellen, die während der Entspannung und des ruhigen Wachzustands auftreten, in dieser Zeit ab, was auf einen Zustand von erhöhter Aufmerksamkeit und Konzentration hinweist. Ein Rückgang der Alpha-Wellen kann aber auch dazu führen, dass Jugendliche angespannt oder unruhig werden.

Kinder und Erwachsene „schwingen“ also unterschiedlich

So ist es verständlich, weshalb Kinder unter 6 Jahren und auch noch zum großen Teil Kinder unter 12 Jahren häufig abwesend wirken, sehr fantasievoll sind und manchmal Schwierigkeiten haben, unserem logischen Denken zu folgen. Sie befinden sich aufgrund ihrer Gehirnstruktur in sehr kreativen und fantasievollen Zuständen, in denen die Aufmerksamkeit in der Regel fokussiert, aber oft auf eine begrenzte Anzahl von Reizen oder Gedanken konzentriert ist und in denen ihr Blick oft mehr nach innen gerichtet ist als nach außen. Deshalb erkennen sie manchmal auch Gefahren nicht, die in der Außenwelt stattfinden. Ab dem Alter von 12 Jahren übernimmt dann mehr und mehr das logisch-analytische Denken die Führung. Da in dieser Zeit der Pubertät das Gehirn noch einmal umstrukturiert wird, werden auch die wechselnden Stimmungen der Jugendlichen verständlich.

Bewusstseinszustände verstehen hilft, auf Dinge anders zu reagieren

Jetzt sagst du vielleicht: Das ist ja alles schön und gut – aber das kann ich ja nicht ändern. Wie also vereinfacht mir das meinen Alltag!? Es stimmt, das sind Aspekte im Wachstum, die du nicht verändern kannst. Aber oft hilft es zu verstehen, warum Dinge so sind wie sie sind.

  • Wenn du weißt, dass dein Kind von Natur aus in dieser Zeit in seiner Fantasiewelt lebt, kannst du darauf besser reagieren. Hol z.B. erst die Aufmerksamkeit zu dir, indem du zu deinem Kind hingehst, es mit Namen ansprichst oder liebevoll berührst. Dann kann es dir aufmerksam zuhören.

  • Wenn du nun weißt, dass sich der logische Verstand erst nach und nach entwickelt, dann ist es verständlich, dass dein Kind in der ersten oder zweiten Klasse noch nicht so abstrakt denken kann wie Erwachsenen das tun. Es ist also nicht so, dass es Mathe nicht kann, sondern dass es Mathe NOCH nicht kann.

  • Die Entwicklung erklärt auch, warum Kinder noch keine so lange Aufmerksamkeitsspanne haben.

  • Und wenn Jugendliche oft hin und her gerissen sind, so ist auch das verständlich. Und es ist für sie ebenfalls ein verwirrender Zustand, der nicht immer angenehm ist.

Fazit: Vieles nicht persönlich nehmen und gut für sich selbst sorgen

Das alles kostet uns Eltern oft immer noch Nerven. Aber wir müssen uns um viele Dinge nicht mehr so sorgen, denn sie sind ein normaler Prozess. Und wir müssen viele Dinge nicht so persönlich nehmen, denn sie geschehen oft nicht mit Absicht. Das heißt, wir dürfen durchatmen, uns darauf einstellen und den Tagesablauf entsprechend planen. Und – ganz wichtig – uns gut um uns selbst kümmern. Denn wenn es uns gut geht, dann geht auch alles andere deutlich leichter!

Bald noch mehr…

Daraus, dass Kinder vor allem bis zum Alter von 6 Jahren in einem tranceähnlichen Bewusstseinszustand leben, ergeben sich übrigens weitere wichtige Schlussfolgerungen. Hier kannst du demnächst lesen, welche Bedeutung dieses Wissen für deine Erziehung und für die Entstehung von Glaubenssätzen und Überzeugungen hat!

Ich freue mich, wenn dir der Artikel gefallen hat und dir vor allem für das Verständnis deines Kindes hilft. Wenn du magst, teile ihn gerne mit anderen Eltern.

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Das hilft dir, dranzubleiben und dich auch im vollen Alltag an wichtige Dinge zu erinnern.