Handeln statt reden – Warum dein Verhalten zählt

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Als Eltern wissen wir, dass unsere Worte und Taten großen Einfluss auf unsere Kinder haben. Wir wollen ihnen die besten Werte und Gewohnheiten vermitteln, damit sie zu gesunden und glücklichen Menschen heranwachsen. Es gibt jedoch eine entscheidende Tatsache, die manchmal übersehen wird: Kinder lernen am meisten durch Beobachtung und Imitation. Deshalb ist es so wichtig: Auch handeln statt reden!

Wenn Reden und Handeln nicht übereinstimmen drohen Gefahren

Kinder lernen in ihren frühen Lebensjahren hauptsächlich durch Beobachtung und Nachahmung. Mit zunehmendem Alter entwickeln sie kognitive Fähigkeiten und setzen dann verbale Anweisungen mit beobachtbarem Verhalten in Beziehung. Sie nehmen somit genau wahr, wie wir uns verhalten und ob unsere Taten mit unseren Worten übereinstimmen.

Beispiele aus dem Alltag

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Viele Eltern erklären ihren Kindern gerne, wie wichtig eine gesunde Ernährung ist, dass sie Obst und Gemüse essen sollen (sonst gibt es keinen Nachtisch…) und wie ungesund Süßigkeiten, Kuchen und Chips sind. Wenn sie nun selbst häufig ungesunde Sachen essen, stimmen Worte und Handeln nicht überein. Sie senden somit widersprüchliche Botschaften aus. Das gleiche gilt für viele Bereiche wie Ehrlichkeit, Pünktlichkeit, Fernseh- und Handynutzung.

Widersprüchliche Botschaften können zu Unsicherheit, Schuldgefühlen und Vertrauensverlust führen

Kinder sind klug genug, um Diskrepanzen zu bemerken und wissen oft nicht, welcher Botschaft sie folgen sollen. Als Folge können entstehen:

1. Unsicherheit und Verwirrung

Wenn Worte und Taten bei Eltern nicht übereinstimmen, kann dies bei Kindern Verwirrung und Unsicherheit hervorrufen, denn sie wissen nicht, welcher Botschaft sie folgen sollen. Sie fühlen sich möglicherweise hin- und hergerissen oder wissen nicht, was richtig und falsch ist.

2. Entwicklung von Schuldgefühlen

Wenn Kinder sich an dem Verhalten ihrer Eltern orientieren, gleichzeitig aber deren anderslautende Worte im Kopf haben, kann das zu Schuldgefühlen führen, da sie den Anweisungen nicht gerecht werden, obwohl sie ihnen folgen.

3. Vertrauen und Glaubwürdigkeit gehen verloren

Wenn Kinder wiederholt erleben, dass ihre Eltern nicht das tun, was sie sagen, kann dies zu einem Verlust von Vertrauen und Glaubwürdigkeit führen. Sie beginnen, an den Aussagen ihrer Eltern zu zweifeln und können Schwierigkeiten haben, ihnen zu vertrauen oder ihre Anweisungen ernst zu nehmen.

Hilf deinem Kind und sei ein Vorbild

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Indem wir selbst das tun, was wir von unseren Kindern erwarten, geben wir ihnen ein starkes Vorbild. Wir zeigen ihnen, dass wir es ernst meinen und dass wir unsere eigenen Worte leben. Das gibt Sicherheit und Orientierung. Deshalb möchte ich dich hier einladen, dir bewusst zu machen, wie dein eigenes Verhalten auf dein Kind wirkt. Stimmt dein Handeln mit dem überein, was du deinem Kind beibringen möchtest?

Nobody is perfect

Natürlich sind wir alle Menschen und machen auch Fehler – und das ist völlig in Ordnung und gehört zum Leben dazu. Wichtig ist, diese Momente als Gelegenheiten zu nutzen, um mit unseren Kindern zu sprechen. Offene Kommunikation und eine persönliche Sprache sind die Schlüssel, die Verständnis schaffen und das Vertrauen stärken.

So kannst du deinem Kind ein positives Vorbild sein und es ermutigen, gesunde Entscheidungen zu treffen, ohne Schuldgefühle zu entwickeln.